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Papst fordert internationales Eingreifen in Haiti

Papst Franziskus hat ein internationales Eingreifen in dem von Verbrecherbanden beherrschten Karibikstaat Haiti gefordert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz sagte der Papst, eine erneute Unterstützung der internationalen Gemeinschaft sei notwendig, um eine friedliche Entwicklung dort zu erreichen.

Zuletzt hatten Truppen der Vereinten Nationen in den Jahren 1995 und 2004 in Haiti eingegriffen, um das Land angesichts bürgerkriegsähnlicher Zustände zu stabilisieren. Einen dauerhaften Frieden konnten sie allerdings nicht sichern.

Seit der Ermordung des letzten gewählten Präsidenten Jovenel Moise im Juli 2021 haben miteinander verfeindete bewaffnete Banden die Kontrolle über weite Teile des Landes übernommen. Eine ihrer Einnahmequellen ist die Erpressung von Lösegeld.

Zuletzt waren in Haiti sechs katholische Ordensfrauen entführt worden. Sie wurden am Mittwoch nach einer Woche Gefangenschaft und mutmaßlich nach Zahlung von Lösegeld, freigelassen. Der Papst begrüßte die Freilassung in seiner Ansprache am Sonntagmittag und forderte zugleich Freiheit für alle Geiseln und ein Ende der Gewalt.