Die Behörde für die Kirche in den Missionsländern ist eine der größten Abteilungen im Vatikan. Um Zuständigkeiten und Abläufe besser zu regeln, bekommt sie erstmals einen Verwaltungschef.
Papst Franziskus treibt die Neuordnung der Leitungsbehörden für die katholische Weltkirche voran. In der großen Vatikanbehörde, die für alle Ortskirchen in den Missionsländern zuständig ist, ernannte er erstmals einen für Verwaltung und Organisation zuständigen, zusätzlichen Sekretär. Es handelt sich um den bisherigen Untersekretär, den Geistlichen Samuele Sangalli. Die Ernennung teilte das vatikanische Presseamt am Dienstag mit.
Die Abteilung für die Mission und die jungen Ortskirchen ist eine der größten Behörden im Vatikan. Sie untersteht dem philippinischen Kardinal Antonio Tagle. Sie ist aus der einst eigenständigen und mächtigen Behörde “Propaganda fide” hervorgegangen. Ihr sind unter anderem die Päpstlichen Missionswerke angegliedert, die alljährlich Millionensummen für die Missions- und Entwicklungsarbeit der Kirche sammeln. Ferner ist die Abteilung für Bischofsernennungen in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zuständig.
Seit der von Papst Franziskus angeordneten Verwaltungsreform im Vatikan ist die Missions-Abteilung keine eigene Behörde mehr, sondern nur noch ein Teil des “Dikasteriums für Evangelisierung”. Dessen Leiter ist der Papst persönlich. Das Dikasterium – Vatikanbehörde – ist in zwei Sektionen gegliedert, die je einem “Pro-Präfekten” unterstehen. Eine davon ist die Missionsabteilung unter Kardinal Tagle.