Papst Leo XIV. trifft Erzbischof Heße im Vatikan. Im Gespräch geht es auch um das Thema Migration in Deutschland. Der Papst fragt besonders nach Menschen ohne Papiere.
Der Umgang mit Migrantinnen und Migranten war Thema eines Treffens zwischen Papst Leo XIV. und dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße. “Ich habe ihm natürlich erzählt, dass wir im Erzbistum Hamburg ein Drittel der Katholiken mit Migrationshintergrund haben”, sagte Heße nach dem Termin Vatican News im Interview. Der Papst habe interessiert gewirkt an der Lage von Migrantinnen und Migranten in Deutschland. “Vor allen Dingen war seine Frage: Wie geht es den Menschen, die illegal in einem Land sind, die keine Papiere haben?”
Leo habe auch gefragt, wie Seelsorge für diese Menschen möglich wäre, erzählte der Erzbischof, der Flüchtlingsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist. Heße lobte in diesem Zusammenhang den Einsatz fremdsprachiger Missionen in Deutschland. Die Menschen seien froh, dass sie sich “an Seelsorger wenden können, die ihre Sprache sprechen, und von denen sie wissen, das ist jetzt keine Vollzugsbehörde, sondern das ist Seelsorge”.
Der Hamburger Erzbischof war zusammen mit Weihbischof Horst Eberlein am Donnerstagmorgen von Papst Leo in Audienz empfangen worden. In einer Pressemitteilung der Erzdiözese bezeichnete Heße das Gespräch als “schön und warmherzig”. Weiter sagte er: “Der Heilige Vater lässt alle im Erzbistum Hamburg ganz herzlich grüßen und er war sehr interessiert, an dem, was bei uns so los ist.”
Heße befindet sich derzeit mit rund 800 Katholikinnen und Katholiken aus dem Erzbistum Hamburg auf Wallfahrt in Rom. Anlass sind das Heilige Jahr sowie das 30-jährige Bestehen der Erzdiözese. Der Erzbischof traf den neuen Papst bereits zum dritten Mal seit Monatsbeginn: Die beiden begegneten sich beim Jubiläum der Migranten im Vatikan, bei der Generalaudienz am Mittwoch und am Donnerstag zur Privataudienz.
In den vergangenen Wochen hatte der Papst bereits mehrere deutsche Bischöfe offiziell empfangen, darunter Anfang September den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.