Panama hat mit einem von den USA finanzierten Flug 130 indische Migranten nach Indien abgeschoben. Dies berichtete die Lokalzeitung „La Prensa“ am Freitag (Ortszeit). Die Menschen wurden laut Behördenangaben abgeschoben, weil sie illegal über den Darién-Dschungel nach Panama eingereist waren.
Die Vereinigten Staaten haben der neuen Regierung Panamas unter dem rechtspopulistischen Präsidenten José Raúl Mulino sechs Millionen Dollar für Rückführungen von Migranten bereitgestellt. Der Flug am Freitag war der vierte Abschiebeflug, der im Rahmen einer Vereinbarung zur Eindämmung der irregulären Migration finanziert wurde. Die Kosten für den Flug nach Delhi belaufen sich auf 700.000 Dollar.
Die Abschiebungen Panamas sind in den USA von innenpolitischer Bedeutung, weil das Migrationsmanagement eines der wichtigsten Themen im Präsidentschaftswahlkampf ist. Dieses Jahr haben bisher rund 240.000 Migranten unter großen Entbehrungen den als sehr gefährlich eingestuften Darién-Dschungel durchquert. Er gilt als eine der wichtigsten Routen für Geflüchtete und Migranten, die über Südamerika in die USA gelangen wollen.
Panamas Präsident Mulino will die Migration Richtung USA insgesamt stärker kontrollieren. Unter anderem wurden unter seiner Regierung mehrere Grenzübergänge zu Kolumbien mit Stacheldraht geschlossen. Seit dem 20. August wurden in drei Flügen jeweils etwa 30 Migranten nach Kolumbien und Ecuador abgeschoben.