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Paderborner Erzbischof: Ostern steht auch für den Umgang mit Verlust

Ostern steht für den Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz dafür, Verlust als Teil des Lebens anzunehmen. Ostern gebe es nicht ohne die Erfahrung des Verlustes, sagte Bentz am Ostersonntag laut Redetext. Verlust sei nicht Makel, sondern Teil des Lebens. Der Weg des Leidens werde am Ostermorgen nicht verdrängt. In der Kirche und in der Gesellschaft seien Reaktionsmuster auf Verlusterfahrungen Angst vor weiterem Identitätsverlust und eine Weigerung gegenüber der Veränderung, sagte der Erzbischof in seiner Predigt im Paderborner Dom.

Auch werde oft eine langfristige Entwicklung nicht gesehen, und gehofft, mit etwas Anstrengung werde alles wieder so wie früher. Die Erfahrung des Verlustes kleinzureden oder zu tabuisieren, führe jedoch nicht in eine neue Zukunft, erklärte Bentz. Nötig sei es stattdessen, der Verlustangst zu begegnen. Wer an die Auferstehung Jesu glaube, der vertraue darauf, dass auch im größten Verlust Neues werden könne, sagte der Erzbischof. Der österliche Mensch lasse sich vom Verlust nicht überwältigen, denn Neues könne von Gott her entstehen. Gott gebe über den schlimmsten Verlust hinweg Leben.

Am Samstagabend hatte Bentz im Dom mit zahlreichen Gläubigen die Osternacht gefeiert und zu Beginn des Gottesdienstes die Osterkirche entzündet. Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz.