Von den Klimahilfen für arme Länder profitieren nach Recherchen von Entwicklungsorganisationen vor allem die Geberstaaten. Fast zwei Drittel der Finanzmittel zur Bekämpfung der Klimakrise in armen Ländern würden in Form von Krediten bereitgestellt, erklärten Oxfam und Care Climate Justice Center am Montag in Berlin. Oft gebe es diese noch nicht einmal zu vergünstigten Konditionen.
Viele Länder müssten sich daher für die Bewältigung der Klimakrise weiter verschulden, obwohl sie oft kaum oder gar nicht zum Klimawandel beigetragen hätten. „Während reiche Länder auf diese Weise von der Klimakrise profitieren, wächst die Schuldenlast der einkommensschwachen Länder und verhindert so weitere Klimaschutzmaßnahmen“, betonten die Organisationen. Ihr Schattenbericht zur Klimafinanzierung („Climate Finance Shadow Report“) mache das Ausmaß dieser Ungerechtigkeit deutlich.
Mit Blick auf die geplanten drastischen Einschnitte in der Entwicklungszusammenarbeit mehrerer Länder befürchten Oxfam und Care auch folgenschwere Kürzungen bei den Klimahilfen. Die öffentliche Klimafinanzierung könne ihren Schätzungen zufolge in diesem Jahr auf unter 80 Milliarden US-Dollar sinken, warnten die Organisationen. Das wären deutlich weniger als die knapp 95 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022, für das die Industrieländer zuletzt unter dem Pariser Klimaabkommen Zahlen vorgelegt hätten, und wäre „ein Verrat“ an den wirtschaftlich am meisten benachteiligten Ländern und Menschen der Welt, die am stärksten unter der sich verschärfenden Klimakatastrophe litten.