Einer Analyse der Entwicklungsorganisation Oxfam zufolge steigt die Zahl der Milliardäre und ihr Reichtum in der EU. Was nicht steigt, sind demnach die Steuern für die wirklich Reichen.
Das Gesamtvermögen der EU-Milliardäre ist einer Studie zufolge im ersten Halbjahr 2025 um 405 Milliarden Euro angestiegen. Damit wuchs die Gesamtsumme bis Ende Juni auf 2,3 Billionen Euro an, wie die Entwicklungsorganisation Oxfam am Donnerstag in einer Analyse schreibt. Auch die Zahl der Milliardäre sei gestiegen, auf 487 mit Stand Ende März dieses Jahres.
Weiter rechnet Oxfam vor, dass die reichsten 3.600 Menschen in der EU so viel Vermögen besitzen wie die ärmsten 181 Millionen Menschen. Aus Sicht der Entwicklungsorganisation ist vor diesem Hintergrund dringend eine veränderte Steuerpolitik nötig. So kämen mehr als 80 Prozent der Steuereinnahmen in EU-Ländern von normalen Bürgern. Rund 9 Prozent kämen von Unternehmen und 0,4 Prozent aus Vermögensbesteuerung.
Laut Oxfam könnte eine EU-Vermögenssteuer von bis zu fünf Prozent für Millionäre und Milliardäre jedes Jahr 286,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Spanien habe als einziges EU-Land eine Vermögenssteuer. 1990 seien es noch neun Länder gewesen, darunter auch Deutschland.