Fehlende Ersatzteile und schmorende Kabel: Die Beleuchtung im Osnabrücker Dom muss erneuert werden. Neben mehr Helligkeit erwartet die Kirche noch einen ganz anderen Effekt.
Der Osnabrücker Dom soll eine neue Beleuchtungs- und Elektroanlage erhalten. Dazu wird das Gotteshaus von Anfang Januar bis voraussichtlich Anfang März geschlossen, wie Weihbischof Johannes Wübbe als Hausherr am Mittwoch mitteilte. Dazu würden die vorhandenen Pendelleuchten auf LED umgerüstet sowie zusätzliche Strahler eingebaut, um etwa den Mittelgang wie auch mögliche Fluchtwege besser auszuleuchten, so Dombaumeisterin Sara Pohlmann.
Die Elektroanlage sei so veraltet, dass es teilweise keine Ersatzteile mehr gebe und vereinzelt zu kleineren Kabelschmorbränden gekommen sei. An der Anlage hängen auch Domuhren und die Glockenanlage. Zudem müsse der Brandschutz dringend auf den aktuellen Stand gebracht werden, sagte Pohlmann. Durch die Umstellung auf LED verringere sich der Stromverbrauch für die 380 Leuchtkörper von 41.000 auf 8.800 Watt, was einer geschätzten Einsparung von 20.000 Euro jährlich entspreche.
Die geplanten Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro würden nur für Notwendiges aufgewendet, betonte Wübbe. Angesichts der angespannten Finanzlage des Bistums sei Wünschenswertes wie eine elektronische Schließanlage oder ein neuer Anstrich der Gewölbe nicht vorgesehen.
Weil im Dom neben Gottesdiensten auch Konzerte, Lesungen oder gelegentlich Podiumsdiskussionen stattfinden, will das Domkapitel bei der Stadt die Genehmigung eines allgemeinen integrierten Veranstaltungskonzepts für die Kathedrale beantragen. Bisher sei dies stets individuell erfolgt. Wenn der Dom ab 6. Januar geschlossen wird, würden Gottesdienste in der unmittelbar benachbarten “Kleinen Kirche” gefeiert.
Der im 12. und 13. Jahrhundert erbaute Osnabrücker Dom im romanischen und gotischen Baustil war zuletzt im Jahr 2000 renoviert worden. Er ist dem heiligen Petrus geweiht und bekannt auch wegen seiner beiden ungleich großen Westtürme.