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Organspende bis künstliche Ernährung – Tipps für richtige Vorsorge

Will ich künstlich ernährt werden? Will ich Organe spenden nach dem Tod? Wer entscheidet solche schweren Fragen, wenn ich es selbst mal nicht mehr kann? Rechtzeitig vorsorgen, raten die Kirchen – mit konkreten Tipps.

Wie möchten Menschen bei schwerer Krankheit oder am Lebensende behandelt werden? Und wer entscheidet für sie, wenn sie es selbst nicht mehr können? Antworten und Hilfestellung gibt die “Christliche Patientenvorsorge”, die jetzt in einer aktualisierten Neuauflage erschienen ist. Herausgeber sind die katholische Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen.

Die neue Broschüre enthält Formulare für Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung und reagiert damit auf jüngste Gesetzesänderungen. Ältere Formulare blieben aber weiter gültig, betonen die Kirchen.

Sie raten dazu, alle drei Formulare auszufüllen und vor allem frühzeitig Vertrauenspersonen als Bevollmächtigte und rechtliche Betreuer zu benennen. Diese dürfen dann Entscheidungen zum Wohl des Patienten treffen, wenn diese sich selbst nicht mehr äußern können. Die Kirchen empfehlen zudem eine ärztliche und im Zweifel auch eine juristische Beratung sowie das Gespräch mit Angehörigen und Freunden.

Die Broschüre soll dabei helfen, frühzeitig festzulegen, welche medizinischen Maßnahmen Menschen wünschen oder ablehnen und wer sie rechtlich vertreten soll. Außerdem gibt es Platz für persönliche Behandlungswünsche.

Ganz konkret kann in den Formularen zum Beispiel festgelegt werden, ob im Endstadium einer tödlich verlaufenden Krankheit nur noch Schmerzen gelindert werden sollen und ob auf künstliche Beatmung oder auf Ernährung durch eine Sonde verzichtet werden soll.

Die Kirchen lehnen aktive Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid ab. Mit der Broschüre wollen sie aber zugleich zeigen, welche ethisch vertretbaren Wege es gibt, Leiden nicht unnötig zu verlängern und ein menschenwürdiges Sterben möglich zu machen.

Zu den konkreten Tipps gehört auch, Regelungen am besten schon zu treffen, solange man noch gesund ist. Die Wünsche sollten eindeutig formuliert sein. Eine Vertrauensperson sollte möglichst genau die Werte und Einstellungen kennen, um Entscheidungen im Sinne der Kranken treffen zu können. Die Dokumente sollten regelmäßig daraufhin überprüft werden, ob sie noch den Vorstellungen entsprechen und ob sich Gesetze geändert haben. Außerdem sollten Angehörige und Ärzte wissen, wo die ausgefüllten Unterlagen liegen.