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Organisation will Lepra-Infektionen in Togo bis 2031 unterbinden

Ende in Sicht? Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe setzt alles daran, dass es in sechs Jahren in Togo keine Neuinfektionen mehr mit Lepra gibt. In anderen Ländern sei aber auch noch viel zu tun.

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ist zuversichtlich, dass es ab 2031 keine neuen Übertragungen mehr in Togo geben wird. Das geht aus einer am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung anlässlich des Welt-Lepra-Tags am 26. Januar hervor. Die Hilfsorganisation mit Hauptsitz in Würzburg hat dazu nach eigenen Angaben mit der Regierung des westafrikanischen Staates und ihren dortigen Partnern eine Strategie entwickelt, um dieses Ziel zu erreichen. Die Arbeit dafür solle im April 2025 beginnen. In anderen Ländern, etwa in Indien, gebe es allerdings nach wie vor große Herausforderungen.

Laut der Hilfsorganisation gibt es in Togo für rund acht Millionen Menschen gerade einmal 19 Hautärzte, von denen die meisten in der Hauptstadt Lomé arbeiteten. Dennoch sei es schon gelungen, die Anzahl der Neuinfektionen deutlich auf um die 100 pro Jahr zu reduzieren. Allerdings hätten viele Infizierte schon fortgeschrittene körperliche Behinderungen, obwohl Lepra bei rechtzeitiger Diagnose vollständig heilbar sei. Da große Teile der Bevölkerung keinen Zugang zu medizinischer Versorgung hätten, dauere es bis zu einer Diagnose oft Jahre. Entscheidend sei daher, proaktiv auf die Leute zuzugehen und nicht zu warten, bis sie von sich aus kämen.

Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe wurde 1957 zunächst unter dem Namen “Leprahilfswerk” gegründet und 2003 umbenannt. Das Hilfswerk bekämpft nach eigener Aussage weltweit Lepra, Tuberkulose und andere ausgrenzende und stigmatisierende Krankheiten. Danach sind allein 2023 knapp 183.000 Menschen weltweit an Lepra erkrankt, mehr als die Hälfte davon in Indien. Die Dunkelziffer sei hoch. Bis zu 5 Millionen Menschen seien weltweit aufgrund der Krankheit von Stigmatisierung und Diskriminierung betroffen, heißt es.