Organisation warnt: Zu wenig Geld für Hilfen in Somalia

Über die Kriege in der Ukraine und Gaza geraten manche Krisen aus dem Blick. In Somalia etwa ereignet sich weiter eine der größten humanitären Krisen, warnt das Hilfswerk Care. Aber wer gibt noch Geld dafür?

Das afrikanische Krisenland Somalia benötigt nach Angaben der Hilfsorganisation Care dringend mehr Geld für humanitäre Hilfe. Obwohl fast sieben Millionen Menschen im Land humanitäre Hilfe benötigten, stünden derzeit nur 1,6 Prozent der benötigten Mittel für 2024 zur Verfügung, teilte Care am Donnerstag in Bonn mit.

Schon im vergangenen Jahr habe der Bedarf von 2,6 Milliarden US-Dollar nur zu knapp 45 Prozent gedeckt werden können. “Wir appellieren an die internationale Gebergemeinschaft, schnellstens die dringend benötigte Finanzierung und Unterstützung bereitzustellen. Wenn rechtzeitig gehandelt wird, können Menschenleben gerettet werden”, betonte die Care-Länderdirektorin für Somalia, Ummy Dubow. “Die Dringlichkeit der Situation in Somalia kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.”

Durch Naturkatastrophen und ausbleibenden Regen habe sich die Situation zuletzt verschlimmert, insbesondere seien Ernten und Viehbestände vernichtet wordenso Care. Nach Angaben des Hilfswerks leiden derzeit über vier Millionen Menschen in Somalia an Hunger, rund 1,7 Millionen Kinder sind akut unterernährt. Knapp drei Millionen Menschen haben auf der Suche nach Nahrung und Wasser bereits ihr Zuhause verlassen müssen. “Wenn wir die humanitäre Hilfe in Somalia nicht bald aufstocken, werden diese Zahlen weiter ansteigen”, warnte Dubow.