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Opposition will Ausschuss-Sondersitzung zur Universitätsmedizin

CDU und Freie Wähler im rheinland-pfälzischen Landtag haben vor dem Hintergrund der andauernden personellen Querelen bei der Mainzer Universitätsmedizin eine Sondersitzung des Wissenschaftsausschusses beantragt. Anlass sei die erneut gescheiterte Neubesetzung des Wissenschaftlichen Vorstandes für das einzige Universitätsklinikum des Bundeslandes, teilten beide Fraktionen am Dienstag in Mainz mit. Die jüngsten Vorgänge seien auch Ausdruck des Scheiterns von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) als neuer Aufsichtsratsvorsitzender, kritisierte die CDU. Die Sondersitzung wurde für Mittwoch, 5. Juni, anberaumt.

Mitte Mai hatte der zuständige Fachbereichsrat der Universitätsmedizin Hochs Vorschlag zur Besetzung des Wissenschaftlichen Vorstands abgelehnt. Der Posten sollte nach den ursprünglichen Plänen mit der aktuellen Leiterin der Abteilung für Nephrologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin, Julia
Weinmann-Menkeder, besetzt werden. Hoch hatte die Gremienmitglieder nach der Abstimmungsniederlage kritisiert und ihnen vorgeworfen, sie seien mehrheitlich offenbar „nicht daran interessiert ist, den Blick nach vorne zu richten.“

Nach einem Umbau von Vorstand und Aufsichtsrat wollte die Landesregierung das chronisch defizitäre Universitätsklinikum mit seinen fast 9.000 Beschäftigten und 150 Professuren und dem neu ernannten Vorstandsvorsitzenden Ralf Kiesslich an der Spitze im vergangenen Jahr zukunftsfest aufstellen. Bereits Ende 2023 hatte der ursprünglich für den Posten des Wissenschaftlichen Vorstands vorgesehene renommierte Jenaer Immunologe Thomas Kamradt von dem geplanten Wechsel nach Mainz kurzfristig wieder Abstand genommen.