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Open Doors stellt „Weltverfolgungsindex 2019“ vor

Kelkheim – Das christliche Hilfswerk „Open Doors“ prangert in seinem neuen „Weltverfolgungsindex“ eine zunehmende Unterdrückung von Christen in China an. Das Land sei ein Paradebeispiel für die wachsende Unterdrückung der Glaubensfreiheit durch ein repressives Regime, erklärte die Organisation im hessischen Kelkheim im Taunus. Im Berichtszeitraum waren dort laut Open Doors mehr Christen als in jedem anderen Land inhaftiert: 1131 gegenüber 134 im Vorjahr – viele von ihnen ohne Gerichtsverfahren.
Im Zeitraum von Ende 2017 bis Ende 2018 wurde laut Open Doors die Situation von Christen in 150 Ländern untersucht. China liege auf Rang 27 der 50 Staaten mit der schlimmsten Christenverfolgung. Wie in den Vorjahren belegt Nordkorea den ersten Platz auf der Negativ-Rangliste, gefolgt von Afghanistan, Somalia und Libyen.
Auch in Indien, das erstmals unter den ersten zehn Ländern des „Weltverfolgungsindex“ rangiere, sei die Situation besorgniserregend, erklärte Open Doors. Dort lasse die hindunationalistische Regierungspartei BJP mit den Behörden extremistische Gruppen und Mobs in ihrer Gewalt gegen Kirchen und Christen gewähren.
Zum Thema verfolgte Christen erklärte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Religionsfreiheit sei „ein elementares und unveräußerliches Menschenrecht. In seinem Wort zum Tag der Menschenrechte 2018 hat der Rat der EKD unterstrichen: Religionsfreiheit umfasst das Recht, eine Religion zu haben oder nicht zu haben, oder seine Religion zu wechseln.“ Die EKD sehe sich in der Verantwortung, der Diskriminierung von religiösen Gemeinschaften und Gruppierungen entgegenzuwirken, sagte ein EKD-Sprecher. In ihren internationalen Bezügen setze sich die EKD weltweit für verfolgte und bedrängte Christen ein, hieß es weiter.
Für den 17. März ruft die EKD deutschlandweit zu Gebeten für verfolgte und bedrängte Christen auf. Ein Schwerpunkt der Fürbitte 2019 an diesem Sonntag sei die Menschenrechtslage in Nigeria. Im Dezember 2017 hatten die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die EKD gemeinsam den „Ökumenischen Bericht zur Religionsfreiheit von Christen weltweit 2017“ vorgelegt. Der nächste Bericht werde voraussichtlich 2020 erscheinen, kündigte die EKD an. epd/UK