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Online-Beratung soll Radikalisierung von Jugendlichen verhindern

Mit einer neuen Online-Beratung will das Land Nordrhein-Westfalen junge Menschen davor bewahren, in die islamistische Szene abzurutschen. Über die Website www.wegweiser.nrw.de können sich Betroffene, die bereits mit der Szene sympathisieren, und Menschen aus ihrem Umfeld anonym per Chatfunktion an Berater wenden, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf am Mittwoch mitteilte. Das Angebot sei bundesweit einzigartig.

“Leider sehen wir in diesen Tagen, dass sich Teile unserer Gesellschaft einen islamistischen Gottesstaat herbeisehnen”, erklärte Innenminister Herbert Reul (CDU). “Aber unser Land ist eine Demokratie, der Kompass ist unser Grundgesetz.” Prävention müsse da beginnen, wo Radikalisierung beginnt. Das passiere heute mehr und mehr in Sozialen Medien.

Die Seite ist laut Staatskanzlei Teil des 2014 vom Land gestarteten Präventionsprogramms “Wegweiser – Stark ohne islamistischen Extremismus”. Bislang stünden landesweit über 80 Berater in 25 lokalen Stellen zur Verfügung. Darunter seien Sozialarbeiter, Pädagogen, Islam- und Sozialwissenschaftler.

Nach der Pandemie hätten sie einen gestiegenen Beratungsbedarf festgestellt, hieß es. Insbesondere Schulen fragten die Beratungsstellen an.