Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg tritt am 9. März zu einer außerordentlichen Tagung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen die Kirchenverwaltung, die aktuelle Situation des Diakonischen Werks und Informationen zur jüngsten Studie über Missbrauch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bestätigte ein Kirchensprecher am Montag.
Seit Jahresbeginn musste das Diakonische Werk für vier ihrer Einrichtungen eine Insolvenz anmelden. Außerdem musste ein eigenständiges Altenheim, das aber Mitglied im Dachverband der Oldenburger Diakonie ist, die Insolvenz beim Amtsgericht verkünden.
In der unabhängigen ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche ist von bundesweit 2.225 Betroffenen und 1.259 mutmaßlichen Tätern die Rede, darunter 511 Pastoren. Die oldenburgische Kirche hatte den Wissenschaftlern der Studie 18 Beschuldigte und 25 bis 30 Betroffene gemeldet.
Das Kirchenparlament werde in der Oldenburger St.-Johannes-Kirche zunächst als nicht-öffentlicher Ausschuss tagen, hieß es. Ab 11 Uhr beginne der öffentliche Teil des Treffens mit einem Gottesdienst, der wie die weitere Tagung im Livestream verfolgt werden kann. Zur oldenburgischen Kirche zählen 107 Gemeinden zwischen der Nordseeinsel Wangerooge und den Dammer Bergen. Ihr gehören knapp 371.000 Mitglieder an.