Natürlich, es gibt gute Gründe dafür, den leitenden Theologen oder (wie in Westfalen) die leitende Theologin mit dem allgemein bekannten Begriff „Bischof“ oder „Bischöfin“ auszustatten. Und eines vorweg: Das kann man machen; die Welt wird davon nicht untergehen. Aber fairerweise sollte man wenigstens erwähnen, dass es auch gute Gründe gab, warum manche Landeskirchen ihren Leitenden eben nicht den Titel „Bischof“ gaben: Vor allem sollte damit gezeigt werden, dass da nicht ein Mensch einsam über die Geschicke des Kirchenvolkes wacht (Bischof = „Aufseher, Hüter, Schützer“; oft auch „Hirte“. Gemeinde = Schafe?).
Gerade Kirchen mit starkem demokratischen Selbstverständnis wie die Lippische Landeskirche oder eben auch die westfälische haben das in der Vergangenheit immer wieder betont. So leitet sich der Titel „Präses“ vom Amt des oder der Vorsitzenden der Landessynode ab.
Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen: Man kann Veränderungen beschließen. Aber man sollte wenigstens die Gegenargumente kennen.
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