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Obersalzberg zeigt Fotoausstellung zur Architektur des KZ Auschwitz

An diesem Freitag (7. November) beginnt in der Dokumentation Obersalzberg eine Fotoausstellung über das Konzentrationslager Auschwitz. Gezeigt werden Fotos von Tomasz Lewandowski, die sich mit der Architektur des ehemaligen Vernichtungslagers auseinandersetzen, teilte die Dokumentation Obersalzberg am Mittwoch mit. Die Sonderausstellung „Auschwitz – Architektur der Vernichtung“ dauert bis 26. April 2026.

Lewandowskis großformatige Schwarz-Weiß-Fotos zeigten die baulichen Strukturen des Lagers. Der Fotograf habe bewusst auf eine emotionale Inszenierung verzichtet und dadurch einen analytischen Blick auf den Ort von NS-Verbrechen ermöglicht. Dabei zeige sich, dass die Architektur in Auschwitz einer einzigen Logik gefolgt sei: Die Formen der Gebäude seien vollständig ihrer Funktion als Instrumente des „industrialisierten“ Massenmords untergeordnet, heißt es.

In Auschwitz habe sich das berühmte architektonische Prinzip „form follows function“ in seiner radikalsten Ausprägung umgesetzt. Die Formel geht auf den US-amerikanischen Architekten Louis Sullivan, einen der Wegbereiter der modernen Architektur, zurück. Die Dokumentation verknüpft dabei auch die Täterorte Obersalzberg und Auschwitz.

Der Obersalzberg diente Adolf Hitler ab 1933 als Feriendomizil. Später wurde das Gelände zum „Führersperrgebiet“ ausgebaut und galt als zweiter Regierungssitz neben Berlin. 1999 wurde die Dokumentation Obersalzberg eröffnet. Wegen des großen Besucherinteresses musste die Dokumentation um einen Neubau erweitert werden. 2023 wurde die Dokumentation wieder eröffnet. Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung „Idyll und Verbrechen“ steht der historische Ort Obersalzberg. (3457/05.11.2025)