Für viele Obdachlose werden die aktuellen Minustemperaturen in NRW zur Gefahr. Was Einrichtungen in Köln, Düsseldorf und Duisburg gegen den Kälteeinbruch tun.
Auf den aktuellen Kälteeinbruch sehen sich Hilfseinrichtungen für Obdachlose in Nordrhein-Westfalen offenbar gut vorbereitet. “Grundsätzlich ist die Winterhilfe gut besucht, ob es jetzt besonders kalt ist oder nicht”, sagte etwa Jane van Well vom Sozialdienst katholischer Männer in Köln (SKM) am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Die Leute kommen immer gerne zu uns, und ich glaube nicht, dass die Zahlen in den nächsten Tagen besonders steigen werden.”
Laut van Well richtet der SKM jährlich von November bis März zusätzlich zu seinen üblichen Anlaufstellen eine Winterhilfe ein. Darüber hinaus gebe es ein Winterhilfetelefon, über das Bürger Obdachlose melden können, um die sie sich Sorgen machen.
Auch das Sozialwerk der Franzfreunde in Düsseldorf setzt im Winter auf ergänzende Angebote. “Die Notschlafstellen sind voll. Aber das ist kein Problem, weil die Stadt Düsseldorf Ausweichquartiere zur Verfügung stellt”, sagte Jürgen Plitt, Geschäftsbereichsleiter für Wohnungslosenhilfe. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung könne dafür gesorgt werden, dass in den kalten Nächten niemand auf der Straße bleiben müsse. Außerdem setze man verstärkt auf Streetworker, um die Menschen auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Sie verteilten zudem Schlafsäcke an die Menschen, die aus persönlichen Gründen draußen bleiben möchten.
Die Duisburger Bahnhofsmission zeigte sich ebenfalls zuversichtlich. Auf Anfrage erklärte ein Mitarbeiter, die Plätze in den Wärmeräumen seien zwar voll besetzt, und es gebe einen höheren Verbrauch an Kaffee und Tee. Das sei aber für die Jahreszeit üblich – nicht erst seit dem Kälteeinbruch, sondern bereits in den vergangenen drei Monaten.