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NS-Erinnerungsorte entsetzt über Vorfall an Hochschule

An der Berliner Alice-Salomon-Hochschule kam es zu Aktionen und Parolen gegen Israel. Die Leitungen der NS-Erinnerungsorte sehen darin eine Fortsetzung der antisemitischen Vorgänge an Berliner Hochschulen.

Die Leitungen der NS-Erinnerungsorte im Berliner Raum sind entsetzt und beschämt über die Ereignisse an der Alice-Salomon-Hochschule. Parolen wie ‘From the River to the Sea’, ‘Hamas, mein Liebling’ oder Transparente wie ‘No Places for Zionists’, die das Existenzrecht Israels in Frage stellten und Jüdinnen und Juden als unerwünscht bezeichneten, seien “unerträglich und nicht hinzunehmen”, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Es handele sich um eine “inakzeptable Fortsetzung” der antisemitischen und antiisraelischen Vorgänge an Berliner Hochschulen.

Anfang vergangener Woche hatten “pro-palästinensche” Aktivisten einen Hörsaal der Hochschule besetzt. Auf mehreren Plakaten waren antisemitische Parolen zu lesen. Eine Büste der Namensgeberin, der jüdischen Wissenschaftlerin Alice Salomon (1872-1948), wurde mit einem Palästinensertuch verdeckt. Die Leiterin der Hochschule, Bettina Völter, hatte von einer “friedlichen Besetzung” gesprochen und am Polizeieinsatz vor der Hochschule Kritik geübt. Dafür war sie vom Zentralrat der Juden in Deutschland deutlich kritisiert worden.

Auch die Leitungen der NS-Erinnerungsorte kritisierten die Hochschulleitung deutlich: Sie erweise sich mit ihrem Verhalten dem Namen der von den Nationalsozialisten verfolgten und aus Deutschland vertriebenen Sozialwissenschaftlerin Alice Salomon als unwürdig.