Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Einbürgerungen in Nordrhein-Westfalen von Menschen aus dem Ausland einen Höchststand. Unter den am stärksten vertretenen Herkunftsländern befanden sich nach Syrien auf Platz eins, die Türkei auf Platz zwei, gefolgt vom Irak und der Russischen Föderation, wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Die Zahl der Russinnen und Russen, die in NRW einen deutschen Pass erhielten, ist innerhalb eines Jahres besonders deutlich gestiegen.
Im Jahr 2024 wurden den Statistikern zufolge in NRW insgesamt 68.703 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert und erhielten damit einen deutschen Pass. Dies sei der höchste Wert seit dem Jahr 2000. Gegenüber 2023 mit damals 51.187 ist die Zahl der Einbürgerungen um 34,2 Prozent gestiegen. Die Zunahme der Einbürgerungszahlen sei auch eine Folge einer Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts, die zum 27. Juni 2024 in Kraft getreten war, erläuterte IT.NRW. Dadurch sei die erforderliche Aufenthaltsdauer von sieben beziehungsweise sechs Jahren auf bis zu drei Jahre verkürzt worden. Zudem würden seit der Gesetzesnovellierung alle Staatsangehörigen unter Beibehalt ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit eingebürgert.
Bereits das vierte Jahr in Folge stehen syrische Staatsangehörige an der Spitze der am häufigsten eingebürgerten Nationalitäten in NRW. Insgesamt erwarben im vergangenen Jahr 24.349 Männer und Frauen mit syrischer Staatsangehörigkeit den deutschen Pass. Gegenüber 2023 sei dies ein Anstieg um 7,2 Prozent, hieß es. Am zweithäufigsten wurden in Nordrhein-Westfalen Türkinnen und Türken eingebürgert (6.363). Gegenüber 2023 hat sich ihre Zahl damit nahezu verdoppelt (plus 84,3 Prozent). Auf Platz drei folgen mit 5.048 Einbürgerungen irakische Staatsangehörige mit einem Plus von 25,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auf Platz vier – und seit 2012 wieder unter den zehn am häufigsten eingebürgerten Nationalitäten in NRW – stehen Staatsangehörige aus der Russischen Föderation (2.294). Gegenüber 2023 mit 371 Eingebürgerten aus Russland hat sich den Angaben nach deren Zahl im vergangenen Jahr damit mehr als versechsfacht.