Nordthüringen wird mehr Flächen für Windräder zur Verfügung stellen als andere Regionen im Freistaat. Entsprechende Vorgaben mache der am Dienstag beschlossene Landesentwicklungsplan, teilte die Landesregierung nach der Kabinettssitzung in Erfurt mit. So müsse die „Planungsregion Nord“ bis 2032 drei Prozent der Fläche für Windkraftanlagen reservieren.
Die Landesregierung begründete den Beschluss mit den „unterschiedlichen landschaftsräumlichen Voraussetzungen“ in Thüringen. Daher sollen in acht Jahren den Angaben zufolge in Mittelthüringen auf 2,2 Prozent, in Südwestthüringen auf zwei Prozent und in Ostthüringen auf 1,7 Prozent der jeweiligen Fläche Windstrom erzeugt werden. Die Landesplanung folge damit den Vorgaben des Bundes, nach denen thüringenweit 2,2 Prozent der Landesfläche für den Ausbau der Windenergie ausgewiesen sein müssen. Das entspreche 35.600 Hektar.
Der Staatssekretär im Infrastrukturministerium, Torsten Weil (Linke), betonte, Ziel sei eine geordnete, faire und angemessene Verteilung der Vorranggebiete für Windenergie. Jedoch müssten die Ausbauziele der Landschaftsform angepasst bleiben. Dazu gehöre auch für neu zu errichtende Windräder im Wald auf solche Standorte zurückzugreifen, die bereits Schäden etwa durch massiven Borkenkäferbefall oder Klimastress aufwiesen.
Das Verfahren zur Änderung des Landesentwicklungsprogramms Thüringen wurde Anfang 2022 eingeleitet. Im Verfahren wurden Kommunen, Verbände, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger mehrfach beteiligt. Insgesamt seien mehr als 1.000 Stellungnahmen abgegeben worden.