Mit einem Gottesdienst in der Travemünder St. Lorenz-Kirche hat die evangelische Nordkirche am Freitag die Synodalen der II. Landessynode nach sechsjähriger Amtszeit verabschiedet. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt würdigte das Engagement der Synodalen und rief in ihrer Predigt dazu auf, Hoffnung und Frieden in die Welt zu tragen. Die Landessynode tagt noch bis Sonnabend im Maritim-Strandhotel in Lübeck-Travemünde, danach endet die Legislatur der II. Landessynode.
„Sie haben Grundsatzthemen unserer Kirche behandelt, Gesetze beschlossen, über Finanzen beraten und Zukunftsprozesse gestaltet. Ihr Engagement verdient höchste Wertschätzung“, befand Kühnbaum-Schmidt. Einen besonderen Dank richtete sie an das Präsidium der Synode, mit Präses Ulrike Hillmann und den Vize-Präsides Elke König und Andreas Hamann. Das Präsidium habe stets den Durchblick behalten, es sei „in allem ein fester Anker“ gewesen, „auch in stürmischen Zeiten“.
Mit dem Ende der II. Landessynode blickt die Nordkirche auf eine Amtszeit voller Herausforderungen zurück. „Diese letzte Tagung findet statt in einer Welt, die euch vor sechs Jahren so wohl nicht vor Augen stand“, sagte Kühnbaum-Schmidt. Sie erinnerte an die Corona-Pandemie, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Nahost-Konflikt. „Wie geht es weiter?“, fragte sie von der Kanzel und bezog die Frage auch auf den Klimawandel, die Folgen der US-Präsidentschafts- und die für Februar geplanten Neuwahlen in Deutschland.
Während des Gottesdienstes erhielten die Teilnehmenden Segensbändchen der Landesbischöfin mit den Worten „Gott schenkt Zukunft und Hoffnung“ (Jeremias 29, 11-14). Diese waren auch das Thema ihrer Predigt. Die Botschaft ermutige auch heute, sich aus Hoffnung und Zuversicht für eine bessere Zukunft einzusetzen, sagte die Landesbischöfin. Sie rief dazu auf, „diese Hoffnung in eine oft trostlose Welt hinauszutragen“.
In die Amtszeit der II. Landessynode fielen auch die Auswirkungen der ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und innerkirchliche Reformprozesse. Der Einsatz um die Stärkung der Demokratie bildete einen weiteren Schwerpunkt während dieser Zeit.
Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit das höchste Leitungsgremium der Nordkirche und ihrer rund 1,7 Millionen Mitglieder. Die 156 Synodalen repräsentieren die verschiedenen Ebenen der Nordkirche, also Kirchenkreise sowie Dienste und Werke.