Hamburg. Die Nordkirche hat eine Kampagne zum Religionsunterricht gestartet. Im Religionsunterricht könnten Schülerinnen und Schüler die großen Lebensfragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen, sagte Propst Karl-Heinrich Melzer beim Auftakt vor der Hauptkirche St. Petri in der Mönkebergstraße. “Der Religionsunterricht leistet einen Beitrag zu einer friedlichen Gesellschaft.” Für den Kampagnenstart wurde ein großes lila Kuppelzelt aufgebaut, das den September über durch die Nordkirche touren wird. An zwölf Standorten in der Nordkirche laden Schüler und Lehrer in den “Reli-Dome” und erzählen von ihrem Religionsunterricht. Zur Kampagne gehören außerdem Plakate, Radiospots und Unterrichtsmaterial.
Im Mittelpunkt der Kampagne “Raum für Fragen. Mein Religionsunterricht” stehen exemplarisch zwölf Fragen von Schülern wie “Ist es Gott egal, wen ich liebe?”, “Bin ich mehr wert, wenn ich Geld hab?” und “Finde ich Antworten auch abseits von Google?”. Das seien Fragen, die alle bewegen – egal, ob und welcher Glaubensgemeinschaft jemand angehört, sagte Hans-Ulrich Keßler, der als Leiter des Pädagogisch-Theologischen Instituts der Nordkirche für die Kampagne verantwortlich ist. In den kommenden Wochen wird die Nordkirche in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern mit den Fragen auf mehr als 200 Plakatwänden, an über 40 Kirchtürmen, auf Postkarten, im Radio und in sozialen Netzwerken auf das Thema aufmerksam machen. Auch auf einer eigenen Website wird über die Kampagne informiert.
Bei den Stationen des “Reli-Dome” sollen lokale Teams von Schülern und Lehrern mit Musik, Gesprächen, Aktionen und Videos mit Menschen darüber ins Gespräch kommen, was heute guten Religionsunterricht ausmacht. Zu einigen Terminen wird auch bischöflicher Besuch erwartet: am 8. September in Schleswig mit Bischof Gothart Magaard (Sprengel Schleswig und Holstein), am 18. September in Hamburg mit Bischöfin Kirsten Fehrs (Sprengel Hamburg und Lübeck) und am 27. September in Schwerin mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Nordkirche) und Erzbischof Stefan Heße (Erzbistum Hamburg).
Heutiger Religionsunterricht sei “erlebnispädagogisch orientiert”, sagte Lehrerin Stefanie Böhmann. Die verschiedenen Religionen würden erlebbar gemacht, sie gehe mit den Schülern viel raus aus dem Klassenraum. Der Unterricht biete Raum für Fragen und Diskussionen. Vor allem sollen die Schüler lernen, im Dialog miteinander einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und zu vertreten. (epd)
Die Termine des “Reli-Dome”:
5.9. Lübeck, St. Jakobi Kirchplatz
8.9. Schleswig, Dom Innenhof
9.9. Kiel, St. Ansgar
12.9. Flensburg, Südermarkt
13.9. Bordesholm, Rathausplatz
16.9. Elmshorn, St. Nikolai
18.9. Hamburg, St. Petri
20.9. Niendorf; Auf dem Tibarg
23.9. Güstrow, Marktplatz
25.9. Stralsund, Alter Markt
27.9. Schwerin, Pfaffenteich
29.9. Boizenburg Marktplatz
jeweils 14-16 Uhr mit anschließender Lehrer-Fortbildung.