Beim traditionellen Adventsempfang der evangelischen Nordkirche hat die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs am Montagabend darüber gesprochen, was Religionen zur Resilienz der Gesellschaft beitragen können. „Ich bin der festen Überzeugung: Religionen sind eine Ressource, die zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen kann“, sagte Fehrs laut Manuskript in der evangelischen Hamburger Hauptkirche St. Katharinen vor Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Religionsgemeinschaften, wie die evangelische Nordkirche mitteilte. Voraussetzung sei, dass Religionen Dialog, Mitgefühl und gegenseitige Verantwortung fördern.
Hamburg zeige mit seiner gewachsenen religiösen Vielfalt und mit Formaten wie dem Interreligiösen Forum, dass Frieden nicht durch Gleichheit entsteht, sondern durch das konstruktive Miteinander unterschiedlicher Traditionen, sagte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck.
Die Lessing’sche Ringparabel erinnert laut Fehrs daran, dass sich Wahrheit nicht durch Macht beweist, sondern durch ihr friedensstiftendes Wirken im Leben der Menschen. Keine Religion allein könne den Frieden sichern. Jede Religion bringe eigene wertvolle Beiträge für das Gemeinwohl ein und gemeinsam schafften sie ein die Gesellschaft tragendes Geflecht von Werten.
Über adventliches Licht sagte Fehrs, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, dieses stehe als Zeichen der Hoffnung, dass Frieden wächst, wo Menschen aufeinander hören, sich der Angst verweigern und Vertrauen wagen. Sie wünsche den Menschen, „dass dieser Advent uns stärkt: für die Debatten, die vor uns liegen, für den Mut, der nötig sein wird im Irrsinn dieser Tage, für den Frieden, der möglich ist“.