Noch rund 3.100 Opfer des Zweiten Weltkriegs hatten in Bayern Ende des vergangenen Jahres Anspruch auf Versorgungsleistungen. 2024 seien rund 34,2 Millionen Euro Entschädigung ausgezahlt worden, teilte am Mittwoch die Landesbehörde Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) in Bayreuth mit. Sie ist im Freistaat für das soziale Entschädigungsrecht – früher Kriegsopferversorgung – zuständig. Sie veröffentlichte die Zahlen mit Blick auf den 80. Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus an diesem Donnerstag (8. Mai).
„Die Versorgung von Kriegsopfern befindet sich demografisch bedingt im Wandel“, sagte ZBFS-Leiter Norbert Kollmer. Zu den 3.100 Leistungsberechtigten zählen Geschädigte, Waisen und Witwen. Der älteste Geschädigte war im vergangenen Jahr laut Kollmer 105 Jahre alt, die älteste Waise 97 und die älteste Witwe 108 Jahre – „das ist bayernweit der älteste Versorgungsfall überhaupt“.
Anspruch auf Versorgung haben laut ZBFS nicht nur unmittelbar Geschädigte, wie ehemalige Soldaten und Hinterbliebene von Kriegsopfern. Leistungen erhalten auch Menschen, die durch Kriegsauswirkungen gesundheitlich geschädigt wurden – etwa durch nicht entdeckte oder unschädlich gemachte Minen, Granaten oder Bomben. Neben einem finanziellen Ausgleich zählen auch Krankenbehandlungs-, Teilhabe- und Pflegeleistungen zur Unterstützung nach dem vierzehnten Sozialgesetzbuch. (1535/07.05.2025)