Eine Reise in die USA wird für Nobelpreisträger Soyinka kompliziert, Grund: Sein bisheriges Visum wurde annulliert. Der 91-jährige Nigerianer gilt als scharfer Kritiker Trumps.
Nigerias einziger Nobelpreisträger, Wole Soyinka, kann nicht mehr in die USA einreisen. Er habe eine Mitteilung des US-Konsulats in Lagos über die Annullierung seines Visums erhalten, sagte der 91-Jährige während einer Pressekonferenz in Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos, wie lokale Medien am Mittwoch berichteten.
Weiter betonte Soyinka, der 1986 als erster Afrikaner den Literaturnobelpreis erhielt: “Ich prüfe noch meine Vergangenheit. Ich habe keine Vorstrafen, weder schwere noch leichte, die einen Widerruf rechtfertigen würden.” Falls er eine Reise in die USA plane, müsse er ein neues Visum beantragen, zitierte Soyinka weiter aus dem Schreiben.
Die USA verschärften im Juli die Einreisebestimmungen für Nigerianer. So gelten Nicht-Einwanderungsvisa nur noch für eine einmalige Einreise und sind drei Monate gültig. Früher eine mehrfache Einreise bei fünfjähriger Gültigkeit möglich.
Seit der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump (2017-2021) hat Soyinka ohnehin ein schwieriges Verhältnis zu den USA. Der Schriftsteller, der seit Jahrzehnten an US-amerikanischen Universitäten lehrt, zerriss nach der Wahl Trumps seine Green-Card. Die unbefristete Aufenthaltserlaubnis ist vor allem bei Afrikanern begehrt. Soyinka kritisierte unter anderem Trumps Einwanderungspolitik.