Artikel teilen:

Nigeria: Regierung verspricht Aufklärung nach Journalisten-Festnahme

Die Regierung Nigerias hat nach der Festnahme des Investigativreporters Daniel Ojukwu Aufklärung versprochen. Sein Ministerium arbeite daran, erklärte Informationsminister Mohammed Idris nach einem Bericht der nigerianischen Zeitung „Vanguard“ von Montag. Seine Familie hatte Ojukwu vergangene Woche als vermisst gemeldet. Sein Arbeitgeber, die Stiftung für Investigativen Journalismus (FIJ), fand daraufhin laut dem Zeitungsbericht heraus, dass er in der Finanzmetropole Lagos festgenommen und von einer Sondereinheit der Polizei gegen Cyberkriminalität in die Hauptstadt Abuja gebracht worden war.

Ojukwu sei wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz gegen Internetkriminalität und anderer Vorschriften festgenommen worden, sagte der Sprecher der Nationalpolizei, Muyiwa Adejobi, laut „Vanguard“. Es habe eine Klage gegen den Journalisten gegeben. Laut der FIJ ist der Grund für seine Festnahme eine Recherche vom vergangenen Jahr zu Korruption in einer Regierungsstelle für nachhaltige Entwicklung.

Menschenrechtsorganisationen verurteilten die Festnahme. Sie sei eine gravierende und ungeheuerliche Verletzung der fundamentalen Rechte von Journalisten und ein Angriff auf die Pressefreiheit und die Demokratie, erklärte die internationale Initiative „Action Aid“. Nach Angaben seines Anwalts, dem Menschenrechtsaktivisten Ridwan Oke, braucht Ojukwu dringend medizinische Behandlung. Auch Amnesty International fordert seine sofortige Freilassung.

In der Rangliste von „Reporter ohne Grenzen“ liegt Nigeria derzeit auf Platz 112 von 180. Laut der Organisation gehört Nigeria zu den gefährlichsten Ländern für Journalistinnen und Journalisten. Pressevertreter werden regelmäßig überwacht, angegriffen und willkürlich festgenommen.