Nach einer Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH ist die Anzahl der Menschen, die aus psychischen Gründen an Schlafstörungen leiden, gestiegen. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 103.000 Menschen in Niedersachsen und Bremen von solchen Schlafstörungen betroffen, wie die KKH am Mittwoch in Hannover mitteilte.
Im vergangenen Jahr waren es in beiden Bundesländern rund 13 Diagnosen auf 1.000 Versicherte. 2014 waren laut der Versicherung nur rund acht von 1.000 Versicherten betroffen. Wer über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten grübelnd im Bett liege, nicht einschlafen oder durchschlafen könne, zähle zu den Betroffenen, hieß es.
#Ursachen für nächtliches Wachliegen
Im Vergleich der Bundesländer sei Sachsen im Zehnjahresvergleich das Bundesland mit den meisten Betroffenen. Ursachen für ein nächtliches Wachliegen seien, Konflikte und Überforderung im Beruf oder Privatleben sowie traumatische oder belastende Ereignisse, hieß es.
Schlafstörungen hätten Auswirkungen auf die Gesundheit, warnte Aileen Könitz, Ärztin und KKH-Expertin für psychiatrische Fragen. „Dadurch erhöhen sich beispielsweise die Infektanfälligkeit sowie das Risiko für Depressionen und Angststörungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, erläuterte sie. „Andersherum können Schlafstörungen auch eine Folge von psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen sein.“
Weitere Faktoren, die das Einschlafen negativ beeinflussen können, sind laut der Kasse die Nutzung des Smartphones, Konsum von Alkohol, Koffein oder Nikotin sowie intensiver Sport vor dem ins Bett gehen. Aileen Könitz empfiehlt den nächtlichen Grüblern Meditationen, sowie körperliche Aktivitäten am Tag.