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Niedersachsen setzt im Gesundheitswesen auf Zuwanderer

Niedersachsen setzt im Gesundheits- und Pflegebereich künftig zunehmend auf die Hilfe zugewanderter Menschen. „Das Beschäftigungswachstum in der Pflege wird seit dem Jahr 2022 ausschließlich von Menschen ausländischer Herkunft getragen“, sagte Landesgesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) am Montag in Hannover bei einem Fachtag des Programmes „Start Guides“. Dabei erhalten Zugewanderte mit und ohne Fluchtgeschichte unterstützende Beratung und praktische Hilfen bei ihrer Integration in den Arbeitsmarkt.

Der Beitrag von Zuwanderern zur Sicherung des Fachkräftebedarfs sei schon heute systemrelevant, sagte Philippi. Deshalb werde das Land von Oktober den Aufbau von sieben neuen „Start Guides“-Beratungsstellen fördern. Bis Ende 2025 sollen dafür 600.000 Euro bereitgestellt werden.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes könne die Zahl der pflegebedürftigen Menschen bis 2040 bundesweit auf über sechs Millionen ansteigen, hieß es. 1999 seien es noch zwei Millionen gewesen und 2019 bereits mehr als vier Millionen. „Die Fachkräftesicherung im Gesundheits- und Pflegebereich gehört zu den größten arbeitsmarkt- und gesundheitspolitischen Herausforderungen in Deutschland“, sagte Philippi.

Der Osnabrücker Diözesan-Caritasdirektor Johannes Buß betonte: „Schon heute leisten Migrantinnen und Migranten einen unersetzlichen Beitrag in unseren Einrichtungen und Diensten, ohne den die gegenwärtige Qualität unserer Arbeit nicht zu erreichen wäre.“ Zugewanderte Fachkräfte seien ein wichtiger Baustein in der Personalplanung.