Die US-Tageszeitung „New York Times“ hat detaillierte Zeichnungen des früheren Guantánamo-Häftlings Mohammed Farik bin Amin veröffentlicht. Auf den sieben Bildern ist zu sehen, wie der Mann vor seiner Haft in Guantánamo in Gefängnissen des Geheimdienstes CIA seit dem Jahr 2003 gefoltert wurde. Mohammed Farik bin Amin habe die Zeichnungen von sich selbst für ein Hearing der Militärkommission in dem Militärgefängnis Guantánamo auf Kuba angefertigt, berichtete die „Times“ online am Mittwoch (Ortszeit).
Auf einer Zeichnung ist zu sehen, wie der Inhaftierte nackt ist und mit den Händen an einen Balken über seinem Kopf angekettet ist. Diese Folter sei zum Schlafentzug verwendet worden. Eine Zeichnung zeigt mehrere Männer, die den am Boden liegenden Häftling festhalten. Einer schüttet Wasser in sein Gesicht. Mehrere Zeichnungen zeigen Mohammed Farik bin Amin angekettet in einer Zelle. Auf einem Bild wird er nackt fotografiert.
Wie das Verteidigungsministerium in Washington mitteilte, wurden Mohammed Farik bin Amin und der Häftling Mohammed Nazir bin Lep am Mittwoch in ihr Heimatland Malaysia überstellt. Sie sollen sich zu mehreren Taten bei der Unterstützung einer Al-Kaida-Organisation in Südostasien schuldig bekannt haben.
27 Männer verbleiben in Guantánamo. Die US-Regierung hatte den Gefängniskomplex 2002 als Reaktion auf die Anschläge auf das World Trade Center in New York und das Verteidigungsministerium in Betrieb genommen. 779 Männer sind dort eingesperrt worden. Die meisten wurden im Laufe der Jahre entlassen. Menschenrechtler haben an den scheidenden Präsidenten Joe Biden appelliert, das Lager zu schließen.