Das Welfen-Schloss Marienburg bei Hannover bleibt wegen Einsturzgefahr auf unbestimmte Zeit für Besucherinnen und Besucher geschlossen. „Die tragenden Strukturen sind durch den Hausschwamm so stark beschädigt, dass die Standsicherheit der meisten Gebäudeteile nicht mehr gewährleistet ist“, sagte der hannoversche Regionspräsident Steffen Krach (SPD) am Freitag in Hannover.
Man wisse, was die Marienburg für die Region bedeute, aber es gebe keine Alternative. „Es geht um den Schutz von Besucherinnen, Besuchern und Mitarbeitenden der Burg“, betonte er. Wegen ihres romantischen Erscheinungsbildes wird die Marienburg auch als „Neuschwanstein des Nordens“ bezeichnet.
Die Pächterin des Schlosses, die Schloss Marienburg GmbH & Co. KG, hatte sich kürzlich bereiterklärt, den Museumsbetrieb in dem von 1858 bis 1867 vom hannoverschen König Georg V. erbauten Prachtbau aufzugeben. „Sobald der Pächter nicht mehr freiwillig auf die Nutzung verzichtet oder es doch zu einer Nutzung kommt, wird die für die Marienburg zuständige Bauaufsicht der Region Hannover die betroffenen Gebäudeteile unverzüglich sperren“, kündigte Regionspräsident Krach an.
Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) betonte, der Blick müsse sich jetzt nach vorn richten, auf den Beginn der Sanierungsarbeiten im kommenden Jahr. Man wolle den dauerhaften Erhalt und die öffentliche Zugänglichkeit dieses einzigartigen Kulturdenkmals sichern. Hierfür seien von Bund und Land bereits 2020 mehr als 27 Millionen Euro für die denkmalgerechte Sanierung eingeplant worden. Die aktuelle Projektplanung sehe einen Abschluss der Arbeiten bis 2030 vor.