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Neues Zentrum für Ukrainestudien an Uni Regensburg

 Die Universität Regensburg erhält ein Zentrum für interdisziplinäre Ukrainestudien. Wie die Uni am Mittwoch mitteilte, wird die Einrichtung ab April fünf Jahre lang mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro vom Deutschen Akademischen Austauschdienst unterstützt. Gefördert werden solle insbesondere der Kontakt mit Forschenden aus der Ukraine. Dabei werde an bereits gewachsene Beziehungen zur Ukraine und dem mit der Uni eng verbundenen Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung angeknüpft, hieß es.

Zu den Kooperationspartnern zählen den Angaben zufolge die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, das kanadische Institut für Ukrainestudien in Edmonton, die Nationale Taras Schewtschenko Universität Kyjiw sowie die Katholische Universität Lwiw. Beteiligt sind die Disziplinen Geschichts-, Literatur- und Politikwissenschaft. Dazu kämen Juristen, Ökonomen sowie fallweise Theologen und Sozialanthropologen.

Das neue Zentrum soll sich vier Themenfeldern widmen: “Sprache und kulturelles Erbe”, “Krieg, Frieden und Nachkriegsordnung”, “Flucht, Migration und Wertetransfer” und “Regionale Vielfalt: Industrie- und Grenzregionen im Vergleich”.

In Regensburg gibt es weitere Bezugspunkte für das Studienzentrum. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich in der Stadt das größte bayerische Lager für Displaced Persons aus der Ukraine, also vor allem von den Nazis verschleppte Zwangsarbeiter. Außerdem gab es Ende der 1940er Jahre ein Ukrainisches Wissenschaftliches Institut in Regensburg. Mit Odessa wird seit 1990 eine Städtepartnerschaft gepflegt.