Die Universität Erlangen-Nürnberg bekommt ein neues Zentrum für Menschenrechtsforschung, das vom Freistaat mit zehn Millionen Euro gefördert wird. Das bereits an der Uni existierende Centre For Human Rights (CHREN) wird vollkommen in dem neuen Forschungszentrum aufgehen, sagte Universitätspräsident Joachim Hornegger bei der Vorstellung des Projekts am Freitag in Nürnberg in der Straße der Menschenrechte. Mit der Förderung sollen vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler eingestellt werden.
Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) sagte bei der Vorstellung, dass es genau der richtige Zeitpunkt für ein solches Forschungszentrum sei. „Wir erleben plötzlich, dass viele Gewissheiten nicht mehr gelten, dass Frieden, Freiheit und Menschenrechte jeden Tag aufs Neue herausgefordert oder mit Füßen getreten werden“, sagte er. Daher müsse auch über die Forschung ein Signal an Europa und die Welt für den Einsatz für Menschenrechte gegeben werden. Die Universität Erlangen-Nürnberg sei bereits ein internationaler Thinktank in diesem Bereich.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) verwies auf den am Sonntag verliehenen Nürnberger Menschenrechtspreis und dessen Bedeutung für die Stadt. „Dieser Ort ist der Resonanzort, an dem wir die Vergangenheit, die Gegenwart, aber auch die Zukunft sehen und bestimmen können. Deshalb gehört auch das Forschungszentrum nach Nürnberg“, sagte er. Er sei davon überzeugt, dass die Stadt mit dieser Forschung weitere Signale aussenden könne.
Forschungsthemen am Menschenrechtszentrum werden unter anderem Autokratisierung, planetare Umweltkrisen, globale Migration und Vertreibung, (De-)Globalisierung oder die digitale Transformation sein. „Wir wollen aus Nürnberg heraus das Thema Menschenrechte international wegweisend bespielen und wichtige Impulse für die Zukunft geben“, sagte Universitätspräsident Hornegger. (00/3094/22.09.2023)