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Neues Sonnenlabor in Thüringen

An der Thüringer Landessternwarte in Tautenburg bei Jena ist das „Tautenburger Sonnenlabor“ in Betrieb gegangen. Mithilfe der Beobachtungseinrichtung könnten Forscher etwa Sonneneruptionen frühzeitiger und zuverlässiger vorhersagen, erklärte das Thüringer Wissenschaftsministerium am Donnerstag in Erfurt. Möglich seien damit auch genaue Messungen am Magnetfeld des Himmelskörpers. Das Ministerium unterstützte die Beobachtungseinrichtung den Angaben zufolge bisher mit 1,2 Millionen Euro und die Arbeit der Forschungsgruppe mit 1,1 Millionen Euro.

Das Labor erlaube es als bisher einzige Einrichtung weltweit, die Sonne künftig als Ganzes zu beobachten und Analysen vorzunehmen. Damit ergänze das Thüringer Observatorium die weltweiten Beobachtungen von Großstationen, die bislang mit höherer Auflösung lediglich Ausschnitte der Sonne betrachten könnten.

Das Tautenberger Observatorium wird laut Wissenschaftsministerium mit dem Labor zudem in die Lage versetzt, die Sonne ohne tages- oder wetterbedingte Unterbrechungen kontinuierlich zu beobachten. Es sei zu erwarten, dass sich unter astrophysikalischen Forschungseinrichtungen weltweit eine hohe Nachfrage nach den Thüringer Daten einstellen wird.

Die Thüringer Landessternwarte ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit rund 50 Beschäftigten. Sie betreibt Grundlagenforschung auf den Gebieten der Astronomie und Astrophysik. Dazu nutzt sie verschiedene Teleskope auf der ganzen Welt für die Beobachtung von Galaxien, Sternen, der Sonne und Planeten außerhalb des Sonnensystems.