Das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) koordiniert ein neues Netzwerk, das Zugang zu Einrichtungen bekommt, über die Forschungsvorhaben in der Arktis und der Antarktis realisiert werden können. Das Projekt unter dem Titel „POLARIN“ (Polar Research Infrastructure Network) wird von der EU mit 14,6 Millionen Euro gefördert und startet offiziell am 1. März, wie das AWI am Donnerstag mitteilte. Es solle eine interdisziplinäre Forschung fördern, die sich den wissenschaftlichen Herausforderungen in beiden Polarregionen stelle, hieß es.
Zu den insgesamt 64 Einrichtungen gehören den Angaben zufolge Forschungsstationen, Forschungsschiffe und Eisbrecher an beiden Polen, Observatorien an Land und auf See, Dateninfrastrukturen sowie Eis- und Sedimentkernlager. Dem Netzwerk haben sich laut AWI 50 europäische und internationale Partnerinstitutionen angeschlossen, darunter auch Institutionen aus Kanada, den USA, Großbritannien, der Ukraine und Chile.
„Das Besondere an POLARIN ist, dass wir zum ersten Mal den Zugang zu Forschungsinfrastrukturen sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis im Rahmen eines einzelnen Projekts anbieten“, erklärte AWI-Koordinatorin Nicole Biebow. Die Kooperation umfasse alle verwandten Forschungsbereiche, von der marinen und terrestrischen Forschung bis hin zur Atmosphäre: „Das ist ein einzigartiger und neuartiger Ansatz.“
Die Polarregionen spielen eine Schlüsselrolle im System der Erde und sind besonders wichtig für das Klima. Sie sind geprägt durch einen fortschreitenden Verlust des Eises und rapiden Veränderungen, was Ozeane und Landmassen angeht.