MÜNSTER – Eine neue Buchveröffentlichung informiert über die Reformationsgeschichte in Westfalen. In seiner Studie lege der Münsteraner Historiker Werner Freitag eine historische Gesamtschau zur Reformation in Westfalen vor, teilte die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster mit. Obwohl berühmte Reformatoren wie Luther, Calvin und Melanchthon nie nach Westfalen gekommen seien, habe es in der Region der Studie zufolge intensive Reformaktivitäten gegeben.
In dem Buch „Reformation in Westfalen. Regionale Vielfalt, Bekenntniskonflikt und Koexistenz“, beschreibe der Historiker, wie das Denken der mitteldeutschen Reformatoren in Westfalen Verbreitung gefunden habe. In der Region habe es eine ungewöhnlich hohe Zahl an konfessionellen Ausprägungen und Mischformen gegeben, erklärte der Historiker Freitag. In Westfalen habe es jedoch länger gedauert, bis Luthers Schriften gewirkt hätten. Diese hätten erst in die westfälische Variante des Niederdeutschen übersetzt werden müssen, um von den Westfalen verstanden zu werden. epd
Werner Freitag: „Reformation in Westfalen. Regionale Vielfalt, Bekenntniskonflikt und Koexistenz“. Aschendorff-Verlag, 383 Seiten, 29,90 Euro.