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Neuer Rundfunk-Medienrat zieht nach Weimar

Die Stadt Weimar in Thüringen wird Sitz der Geschäftsstelle des neu eingerichteten Medienrates für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Als Standort sei die Bauhaus-Universität vorgesehen, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Erfurt nach einem entsprechenden Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz der Bundesländer mit. Der sechsköpfige Medienrat soll die Auftragserfüllung von ARD, ZDF und Deutschlandradio bewerten und Empfehlungen zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Angebots geben.

Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) erklärte, das Bundesland etabliere sich zunehmend als bedeutender deutscher Medienstandort. Medienminister Stefan Gruhner (CDU) betonte, die Perspektive aus Ostdeutschland könne wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geben und dazu beitragen, dessen Akzeptanz zu stärken. Mit der Ansiedlung des Gremiums in Weimar sei eine große Wertschätzung für den Wissenschafts- und Medienstandort Thüringen verbunden.

Mit dem am 1. Dezember in Kraft getretenen Reformstaatsvertrag für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wurde der Medienrat als unabhängige Kontrollinstanz geschaffen. Anders als die bestehenden Aufsichtsgremien, die die Auftragserfüllung ihrer Anstalten prüfen, soll der Medienrat das gesamte öffentlich-rechtliche Sendersystem von außen betrachten und Impulse für dessen Weiterentwicklung geben. Mitglieder werden unter anderem von den Landesregierungen, der ARD-Gremienvertreterkonferenz, dem ZDF-Fernsehrat und dem Deutschlandradio-Hörfunkrat berufen.