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Neue Erlangener Stiftung hilft herzkranken Kindern in Franken

Wenn Kinder herzkrank ins Leben starten, bringt das für ihre Familien eine große Belastung mit sich. Eine neugegründete Stiftung will Betroffene rund um Erlangen mit innovativen Projekten künftig besser unterstützen.

Die neugegründete kinderherzen Stiftung Erlangen will künftig herzkranken Kindern in Franken auch über die medizinische Behandlung hinaus helfen. So seien als erstes zwei spezielle E-Lastenräder angeschafft worden. Sie sollen Familien unterstützen, deren Kinder auf Kunstherzsysteme angewiesen sind, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung der Uniklinik Erlangen heißt. Auf diese Weise werde den Betroffenen mehr Mobilität ermöglicht.

Mädchen und Jungen mit schweren Herzerkrankungen müssen der Mitteilung zufolge oft monatelang mit einem Kunstherzen die Zeit überbrücken, bis sie ein Spenderorgan erhalten. Erlangen ist dabei demnach weltweit der einzige Standort, der den kleinen Patienten erlaubt, diese Wartezeit zu Hause zu verbringen. Doch wer ein Kunstherz hat, muss stets eine Steuereinheit und Akkus für das Herzsystem mit sich herumtragen. Die neuen Lastenräder sollen dazu beitragen, dass die Bewegungsfreiheit weniger eingeschränkt ist.

Im Rahmen eines zweiten Projekts ist geplant, eine zusätzliche Psychologenstelle für die betroffenen Familien zu schaffen, heißt es. Für mehr Wohlfühlatmosphäre auf der Station arbeite man zudem an einem neuen Lichtkonzept.

“Trotz moderner Technik und guter Behandlungsmöglichkeiten gibt es noch viel zu tun, um die Lebensqualität der Herzkinder zu verbessern. Oft reichen die finanziellen Mittel der Familien und der Kliniken dafür jedoch nicht aus”, erklärte Stiftungsvorsitzende Antonia Rogler. Die neue Stiftung wolle hier ansetzen. Zu deren Kuratorium gehörten neben Medizinern aus unterschiedlichen Fachrichtungen und dem Kaufmännischen Direktor der Uniklinik auch Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik (SPD) sowie Mitglieder betroffener Familien und lokaler Unternehmen.

Die kinderherzen Stiftung Erlangen ist den Angaben zufolge Teil der kinderherzen Fördergemeinschaft Deutsche Kinderherzzentren. Diese wurde 1989 von Ärzten und Eltern herzkranker Kinder mit dem Ziel gegründet, die Behandlungsmöglichkeiten sowie Lebensqualität für Kinder mit angeborenen Herzfehlern zu verbessern. Eines von 100 Neugeborenen startet demnach herzkrank ins Leben.