Unter dem Titel „Schiffswelten – Der Ozean und wir“ hat das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven am Donnerstag eine neue Dauerausstellung eröffnet. Auf rund 2.800 Quadratmetern zeigt das Forschungsmuseum, das zur bundesweiten Leibniz-Gemeinschaft gehört, 2.000 Exponate aus zwei Jahrhunderten. Es gehe um die vielfältigen Beziehungen zwischen Mensch und Meer, sagte Museumsdirektorin Ruth Schilling.
Die neue Schau hat den Angaben zufolge rund 10,5 Millionen Euro gekostet, die Bauzeit betrug knapp zwei Jahre. In den fünf Themenbereichen „Schiffbau“, „Schiff und Physik“, „Schiff und Umwelt“, „Schiff und Ausrüstung“ sowie „Forschungsschifffahrt“ beantwortet das Museum grundsätzliche Fragen. So geht es darum, wie moderne Schiffe konstruiert werden, wieso sie überhaupt schwimmen und warum sie für den Menschen in einer global vernetzten Welt so wichtig sind.
Im Mittelpunkt des Gebäudes steht eine 34 Meter lange und 50 Tonnen schwere Forschungsschiffs-Installation. Zahlreiche Mitmachstationen laden Museumsgäste zum Entdecken an Bord ein. Zu den Attraktionen gehören außerdem mehr als 1.500 Modellschiffe, das Skelett eines Pottwals und Deutschlands erste Gezeitenrechenmaschine aus dem Jahr 1915 – ein genial konstruierter analoger Computer, mit dem sich die Zeiten von Ebbe und Flut für jeden Hafen vorausberechnen ließen.
Im Bereich Schiff und Umwelt stellt das neunköpfige Kuratorenteam der Schau die zentrale Frage, wem eigentlich das Meer gehört. Objekte wie eine Harpunenkanone oder ein motorisiertes Fischereiboot regen zum Nachdenken über das Verhältnis der Menschen zu den Meeren an. Vor der Neugestaltung der Ausstellung und der damit verbundenen Schließung hatte das Schifffahrtsmuseum eigenen Angaben zufolge jährlich bis zu 100.000 Besucherinnen und Besucher.