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NDR-Intendant will 2025 vorzeitig seinen Posten räumen

NDR-Chef Joachim Knuth hat den Sender-Gremien angeboten, schon Ende August 2025 in den Ruhestand zu wechseln. Sein Vertrag würde eigentlich noch bis Januar 2026 laufen. Ziel sei eine “zukunftsorientierte Amtsübergabe”.

NDR-Intendant Joachim Knuth hat den Aufsichtsgremien des Norddeutschen Rundfunks angeboten, bereits Ende August 2025 in den Ruhestand zu wechseln. Das wäre gut vier Monate vor Ablauf seines Vertrags.

“In nächster Zeit werden wichtige, medienpolitische Weichen neu gestellt. Die daraus folgenden Veränderungen können schon die Finanzplanungen des NDR für 2026 betreffen und die Strategie für die kommenden Jahre bestimmen”, sagte Knuth am Freitag zur Begründung. Ihm sei wichtig, dass die spätestens ab September 2025 zu treffenden Entscheidungen für den NDR in einer Hand lägen “und von denjenigen gefällt werden, die kommen – und nicht von mir, der seine berufliche Laufbahn bald beendet”.

Knuth, der seit 2020 den NDR führt, will nach eigenen Worten so eine “zukunftsorientierte Amtsübergabe” ermöglichen. Für einen “nahtlosen Übergang” stehe er aber auch über den 31. August 2025 hinaus zur Verfügung, wenn bis dahin noch keine Nachfolge gefunden sein sollte, sagte Knuth.

Der 65-Jährige war vor seiner Wahl zum Intendanten 12 Jahre Hörfunkdirektor des NDR. Knuth, der mit der Hamburger Pröbstin und Hauptpastorin Ulrike Murmann verheiratet ist, hatte seine Karriere 1985 als Nachrichtenredakteur beim NDR-Hörfunk begonnen.

Eine durch den Verwaltungsrat eingesetzte Findungskommission befasst sich nach NDR-Angaben bereits mit dem Prozess der Nachfolgesuche. Der Vorsitzende des NDR-Rndfunkrats Dietmar Knecht dankte Knuth für das Angebot, das den Gremien eine zusätzliche Option eröffne, “den Prozess des Übergangs zu verkürzen und die Nachfolge früher in die Gestaltung der strategischen Weichenstellungen im NDR und in der ARD einzubinden”.