Populismus und pauschale Vorwürfe gegen Naturschützer in öffentlichen Debatten hat der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Bei ihrer Jahreshauptversammlung in Amberg am Wochenende stimmten die Delegierten einer Resolution zu, in der sie eine respektvollere und sachlichere Diskussion über Naturschutzthemen fordern, heißt es in einer Mitteilung des LBV. „Manche Politikerinnen und Politiker müssen verstehen, dass Natur auch schützenswert ist, wenn man sie nicht schießen, essen oder im Kachelofen verheizen kann“, sagte der Vorsitzende Norbert Schäffer. Der LBV fordere alle Verantwortlichen auf, „wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und das Eigenrecht der Natur anzuerkennen“, so Schäffer.
Das Artensterben sei weltweit und in Bayern eine Krise, die Einfluss auf die Lebensgrundlagen der Bürgerinnen und Bürger habe, hieß es. „Jede Art hat ihren festen Platz im Kartenhaus der biologischen Vielfalt.“ Je mehr wir verlieren, desto instabiler wird es”, sagte Schäffer. Es dürfe keinen Rückfall in eine überholte Sichtweise geben, die Tierarten in Nützlinge und Schädlinge einteile.
Die LBV-Delegierten forderten außerdem von der bayerischen Staatsregierung, die Ziele einzuhalten, die sie sich anlässlich des Volksbegehrens Artenvielfalt „Rettet die Bienen!“ selbst gesteckt habe. Zwar zeige eine Bilanz erste sichtbare „und durchaus beeindruckende Erfolge“, hieß es. „Die größten Herausforderungen liegen aber noch vor uns“, betonte Schäffer.
Zur Delegiertenversammlung senden die 69 Kreisgruppen des LBV einmal jährlich ihre Delegierten, die die inhaltlichen Schwerpunkte des Verbands diskutieren, hieß es. Aktuell hat der Naturschutzverband den Angaben nach 17.000 Unterstützerinnen und Unterstützer. (00/3118/20.10.2024)