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Naturschützer: Gärten igelfreundlich gestalten

Zäune, Mauern, Autoverkehr: Der Igel hat es in unserer Kulturlandschaft immer schwieriger und kommt nicht selten unter die Räder. Wie man dem stacheligen Tier im eigenen Garten helfen kann.

Nach und nach erwachen die Igel aus ihrem Winterschlaf – Naturschützer rufen deshalb dazu auf, den eigenen Garten igelfreundlich zu gestalten. Die Bestände des Igels, den die Deutsche Wildtier-Stiftung zum Tier des Jahres ausgerufen hat, seien seit mehr als 20 Jahren rückläufig, teilte der Nabu Niedersachsen in Hannover mit. Wer die stacheligen Säugetiere unterstützen möchte, sollte sich um einen naturnahen Garten bemühen, raten sie. Darin müsse der Igel sowohl einen Unterschlupf als auch genügend Nahrung finden.

Auf dem Speiseplan des Igels stehen den Angaben zufolge Regenwürmer, Käfer, Spinnen, Raupen, Schnecken und anderes Kleingetier. Der Garten solle also so gestaltet sein, dass sich Insekten wohlfühlen. Vielfalt sei angesagt: Dazu gehörten heimische Sträucher und Stauden, mit Laub bedeckte Beete und eine wilde Ecke aus Totholz, Ästen, Laub und Reisig. Mit einem stets kurz gemähten Rasen, versiegelten Flächen und immergrünen Pflanzen könne der Igel hingegen nichts anfangen. Auch solle der Garten giftfrei gehalten werden.

Der Igel benötigt laut Nabu zudem einen Unterschlupf, den er als Nest für seinen Nachwuchs und später im Jahr als Überwinterungsplatz nutzen könne. Dafür bevorzuge er einen natürlichen Laubhaufen. Auch eine “Igelburg”, die mit Geäst und etwas Laub abgedeckt werde, nehme das stachelige Tier gerne an.

Da der Igel den Naturschützern zufolge sehr mobil ist, müsse er ungehindert in den Garten hinein- und hinausgelangen können. “Hermetisch schließende Zäune und Mauern sind für den Igel nicht passierbar!”, hieß es. Kellertreppen, Lichtschächte und Regensammelgefäße seien gefährliche Fallen für den Igel.

Der Rückgang der Igelbestände hat nach Angaben des Nabu verschiedene Ursachen. “Viele Igel kommen im Straßenverkehr unter die Reifen, manche verunglücken an Gefahrenstellen wie offenen Keller- und Lichtschächten, andere ertrinken in Teichen mit steilen, rutschigen Kanten”, erklärte Naturschutzreferent Frederik Eggers.