Der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen fordert mehr Rücksicht auf den Naturschutz beim Bau von Solarparks. Es sei wichtig, den Naturschutz bereits in der Planungsphase für große Freiflächen-Anlagen von Anfang an einzubeziehen, forderte der Nabu-Landesverband in einem am Mittwoch in Jena veröffentlichten Positionspapier. Nur dann könnten die Energieanlagen zu einem Rückzugsgebiet für regional vorkommende Tier- und Pflanzenarten werden.
Wichtig sei in jedem Fall eine überlegte Standortwahl der Module. Aus naturschutzfachlicher Sicht böten sich viele Flächen beispielsweise entlang von Verkehrstrassen, auf Müllhalden sowie auf Konversionsflächen an. Sie seien meist ohnehin versiegelt oder für die landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr geeignet. Neben Wäldern müssten aber auch ökologisch hochwertige Standorte für den Natur- und Artenschutz von Solarparks freigehalten werden, forderte der Naturschutzbund.
Für die Naturverträglichkeit von Solarparks sei unter anderem ein Reihenabstand zwischen den Modulen von mindestens drei Metern einzuhalten, forderte der Nabu. Der Anteil der mit Modulen bedeckten Flächen in den Solarparks solle höchstens 40 Prozent betragen. Auch die Anlage von Gehölz-Inseln, Teichen, Steinhaufen oder Hecken entlang der Zäune fördere die Artenvielfalt.
Wichtig seien zudem Durchlässe im Zaun für Kleinsäuger wie Igel und Feldhase. Bei großflächigen Anlagen müssten Korridore für große Säugetiere wie Rehe integriert werden.