Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) fordert von einer zukünftigen Landesregierung mehr Engagement gegen den Klimawandel. Trotz der bisherigen Anstrengungen schritten Artensterben und Erderhitzung weiter voran, teilte der Verband am Dienstag in Jena mit.
Der Vorsitzende des Nabu Thüringen, Martin Schmidt, sagte mit Blick auf die politische Situation im Freistaat, ihn sorgten politische Aussagen, die den Klimawandel leugneten oder die Artenkrise verharmlosten. Wissenschaftliche Fakten würden vielfach angezweifelt und gefährdeten damit die Zukunft der eigenen Existenz.
Mit einem Aktionsprogramm zur Wiederbelebung der Auen und einem Aktionsprogramm Biodiversität sollten die Erderhitzung und das Artensterben abgemildert werden. Diese Programme und die dafür notwendigen Fördermittel seien nötig, um gezielt thüringenweit gegen die Krisen vorzugehen.
So könne ein Programm zur Wiederbelebung der Auen und eine entsprechende Förderung dazu beitragen, dass sich diese Landschaften wieder naturnah entwickelten. Derzeit seien 80 Prozent der Gewässer in Thüringen in keinem guten Zustand. Der Schutz der Siedlungen vor Hochwasser gelinge besser, wenn artenreiche, naturnahe Auen entwickelt werden könnten. Für den gezielten Flächenerwerb an Gewässern und in Auen sollte ein landeseigener Fonds eingerichtet werden.
Zudem sollte über alle Naturräume und Landnutzungsformen hinweg ein Mindestanteil von zehn Prozent echter ökologischer Vorrangflächen geschaffen werden. Die dafür notwendigen Fördermittel einschließlich der dauerhaften Pflege müssten bereitgestellt werden.