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Nachrichtenchef eines Radiosenders in Ecuador erschossen

In Ecuador ist der Nachrichtenchef eines digitalen Radios getötet worden. Auf Leonardo Rivas Espinoza sei während einer Autofahrt von einem anderen Fahrzeug aus mehrfach geschossen worden, teilte der Journalistenverband Fundamedios am Sonntag (Ortszeit) mit. Rivas arbeitete für das Online-Informationsradio Cariñosa in der Küstenprovinz Guayas, die besonders von der in den vergangenen Monaten massiv gestiegenen Gewalt durch Drogenkartelle betroffen ist. Die Tötung des Journalisten am Samstag in der Stadt Daule trage die Merkmale eines Auftragsmordes, erklärte Fundamedios.

Laut der Organisation hat die Gewalt gegen Medienschaffende in Ecuador deutlich zugenommen. Bis Ende September registrierte sie in diesem Jahr 151 Aggressionen gegen Journalistinnen und Journalisten sowie Medien. Die meisten davon seien von staatlichen Stellen durch schriftliche und mündliche Angriffe oder juristische Verfolgung erfolgt. Aber auch die zunehmende Gewalt durch die organisierte Kriminalität schaffe ein Klima der Unsicherheit. Die Organisation macht regelmäßig auch körperliche Attacken sowie Drohungen auf ihren Internet-Kanälen öffentlich. Die Bedrohung habe in den Jahren 2023 und 2024 zudem 13 Journalisten dazu gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen.

Auch der Radiosender Cariñosa verwies in einer Stellungnahme auf die Art der Ermordung Rivas’, die an eine Auftragstat erinnere. Fundamedios forderte eine gründliche Untersuchung, „damit die Verantwortlichen dieses brutalen Angriffs auf die Pressefreiheit in Ecuador gefasst werden“. Der Organisation zufolge war Rivas’ mit seiner Frau im Auto unterwegs, die nach dem Angriff aus dem Fahrzeug ausgestiegen und um Hilfe gebeten habe. Das herbeigerufene Gesundheitspersonal habe jedoch nur noch seinen Tod feststellen können.