Israelische Soldaten schießen auf Palästinenser, die einen Hilfskonvoi erwarten. Als Reaktion will ein rechtsextremer Minister die Hilfslieferungen einstellen. Sie gefährdeten die israelischen Soldaten.
Hilfslieferungen nach Gaza gefährden nach Meinung des israelischen Ministers für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, die Sicherheit israelischer Soldaten. Nach einem Vorfall mit zahlreichen getöteten und verletzten Palästinensern bei einem Hilfskonvoi in den Norden von Gaza am Donnerstag forderte der rechtsextreme Politiker der Partei “Jüdische Stärke” laut der Zeitung “Times of Israel” ein Ende für die israelische Bereitstellung von Hilfslieferungen in den Gazastreifen.
Der Vorfall von Donnerstag habe “bewiesen, dass der Transfer humanitärer Hilfe nach Gaza nicht nur Wahnsinn ist, während unsere Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden”, sondern auch die Soldaten gefährde, wird Ben-Gvir zitiert.
Nach Angaben der Hamas tötete die israelische Armee bei einer Lieferung humanitärer Hilfe in den nördlichen Gazastreifen mindestens 104 Palästinenser; mindestens 750 weitere seien verletzt worden, als die Armee das Feuer auf die auf Hilfsgüter Wartenden eröffnet habe.
Israels Armee erklärte unterdessen auf der Plattform X, Angriffe einer palästinensischen Menge auf den Konvoi hätten zu Überfüllung und Panik und als Resultat zu Dutzenden Toten geführt. Eine unabhängige Prüfung der Berichte ist nicht möglich.
Laut israelischen Medienberichten ergaben erste Armeeuntersuchungen, dass die Soldaten in die Luft sowie auf Beine von Personen geschossen hätten, die sich den Soldaten genähert hätten. Dabei seien rund zehn Palästinenser getroffen worden. Demnach fuhren am rund 30 Lastwagen mit Hilfsgütern über den südlichen Übergang Kerem Schalom in den Gazastreifen und dort Richtung Gaza-Stadt.
Ben-Gvir und weitere Vertreter seiner rechtsextremen Partei haben wiederholt ein Ende der Hilfslieferungen an die palästinensische Bevölkerung in Gaza gefordert. Unter anderem schlossen sich Abgeordnete teils gewalttätigen Protesten am Grenzübergang Kerem Schalom an, die versuchten, Hilfslieferungen zu blockieren. Das Gebiet um Kerem Schalom einschließlich des Übergangs ist seit 7. Oktober militärisches Sperrgebiet und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden.