Artikel teilen:

Nach Schüssen in USA: Experte fordert Sicherheitskonzepte für Kirchen

Nach dem tödlichen Angriff bei einem Schulgottesdienst in den USA warnt ein Experte vor Sicherheitslücken in Kirchen. Er fordert bewaffnete Kräfte, klare Abläufe und bauliche Schutzmaßnahmen.

Nach den tödlichen Schüssen während eines Schulgottesdienstes in den USA wird verstärkt über die Sicherheit in Kirchen diskutiert. Sicherheitsexperte Craig Gundry betonte am Donnerstag gegenüber dem Portal OSV News die Notwendigkeit bewaffneter Sicherheitskräfte sowie kontrollierter Zugänge bei Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen. Gundry ist Vizepräsident des US-amerikanischen Sicherheitsunternehmens Critical Intervention Services.

Ein zentrales Problem sei, dass viele Gemeinden keine Szenarien für akute Bedrohungslagen trainierten. Während Schulen regelmäßig Amokübungen durchführten, wüssten Kinder in Kirchen oft nicht, wie sie sich im Ernstfall verhalten sollten. So berichtete ein überlebender Fünftklässler, dass die Kinder sich während der Schüsse lediglich zwischen die Bänke duckten – weil es zuvor keine entsprechende Übung gegeben habe.

Neben personellen Maßnahmen empfahl Gundry auch bauliche Verbesserungen: Sichtschutz- und Splitterschutzfolien an Fenstern sowie elektronische Türverriegelungen könnten Täter abschrecken oder wertvolle Zeit verschaffen. Auch freiwillige Helfer – etwa Ordner oder Parkplatzdienste – sollten in grundlegende Sicherheitskonzepte eingebunden werden.

Bei einem Schusswaffenattentat auf eine katholische Schule in Minneapolis sind am Mittwoch zwei Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren getötet und 17 weitere Personen verletzt worden, darunter 14 Kinder.