Knapp ein halbes Jahr nach dem verheerenden Kirchenbrand im sächsischen Großröhrsdorf gibt es erste Schritte auf dem Weg zum Wiederaufbau. In den nächsten Monaten will die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Ideen sammeln. Bis zum Sommer solle ein „Anforderungsprofil für die Architekten“ formuliert werden, sagte Kirchenvorstandsmitglied Josias Kaiser in Großröhrsdorf. Die Kirchgemeinde hatte zum Bau einer neuen Stadtkirche einen ersten Gemeindeabend veranstaltet. Von Montag an soll ein Notdach auf das ausgebrannte Kirchenschiff montiert werden.
Die bisherige Kirche aus dem 18. Jahrhundert war in der Nacht zum 4. August nach einer Brandstiftung völlig zerstört worden. Dachstuhl und Turmspitze stürzten ein. Die wertvolle Innenausstattung wurde vernichtet. Von der Kirche steht nur noch die Hülle. Der Kirchenvorstand hatte wenige Wochen nach dem Brand beschlossen, ein neues Gebäude zu bauen. Wie es aussehen soll, ist noch unklar.
Vielen Menschen sei der Aufbau der Kirche wichtig
Der mutmaßliche Brandstifter sitzt seit August in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Görlitz hat im Dezember Anklage erhoben. Großröhrsdorf liegt etwa 30 Kilometer von Dresden entfernt.
Gemeindepfarrer Stefan Schwarzenberg betonte, seit dem Brand habe es „viele starke Zeichen der Solidarität“ gegeben. Vielen Menschen sei der Aufbau der Kirche wichtig. Zudem seien die Großröhrsdorfer näher zusammengerückt. Der Wiederaufbau der Stadtkirche steht unter dem Motto: „Wir bauen gemeinsam wieder auf.“
Unmittelbar nach dem Brand hatte die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet. Rund 428.000 Euro sind bisher eingegangen.