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MV: Wissenschaftler bringen digitale Technologien auf die Rinderweide

Forschende wollen Landwirte, Tiere und Natur entlasten und bringen dazu Wissenschaft auf die Weide. Das am Montag startende Exzellenzprojekt trägt den Namen „AutoPasture – Digitale Anwendungen für ein autonomes Herden- und Weidemanagement von Rindern“, die Auftaktveranstaltung findet im Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf (Landkreis Rostock) statt, wie das FBN und die Hochschule Stralsund mitteilten.

„In diesem Projekt verzahnen sich die verschiedenen Kompetenzen unserer Partner, um die Weidehaltung von Rindern durch den Einsatz digitaler Technologien tiergerechter, effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, erläuterte Mark Vehse von der Hochschule Stralsund, der das Projekt koordiniert. Projektpartner sind neben dem FBN die Hochschule Neubrandenburg, die Universität Rostock, der Forschungsverbund MV und die Fraunhofer-Institute IGD und IGP als assoziierte Partner. Die Hochschule Stralsund ist federführend im Projekt.

„AutoPasture“ sieht den Angaben zufolge den Einsatz von Sensorik, Kameratechnik, Künstlicher Intelligenz und Robotik vor. Es werde um Fragen gehen, wie strategische Beweidung dabei helfen kann, möglichst lang Futter zu sichern, Biodiversität zu fördern und unerwünschte Pflanzenarten zu kontrollieren. Zudem gehe es darum, wie Tiere glücklicher und gesünder zusammenleben und wie sie effizient vor Räubern, sogenannten Prädatoren, geschützt werden können. Dazu würden verschiedenste Technologien installiert und vor allem Daten gesammelt, um digitale Zwillinge der Weiden und Herden zu erschaffen.

Computergestützt sollen mit vielen Daten dann Szenarien für die Rinder und Grünflächen durchgespielt und Prognosen für die zu erwartenden Reaktionen erstellt werden. Drei Testflächen seien angedacht: eine Milchviehhaltung, eine Mutterkuhhaltung und die Haltung von Wasserbüffeln in Mecklenburg-Vorpommern.

Das Forschungsvorhaben wird im Rahmen des Landesexzellenzprogramms „Anwendungsorientierte Exzellenzforschung“ mit rund fünf Millionen Euro über vier Jahre vom Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.