In Mecklenburg-Vorpommern werden wieder mehr Kinder und Jugendliche gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft. Laut DAK stiegen 2023 die Erstimpfungen gegen Humane Papillomviren (HPV) um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Krankenkasse am Montag mitteilte. Hochgerechnet auf alle Kinder in MV bekamen 2023 rund 12.800 Mädchen und Jungen eine erste Impfdosis. Trotz der „positiven Signale“ sei die aktuelle Zahl der HPV-Erstimpfungen rund 50 Prozent niedriger als vor der Corona-Pandemie. Damit liege Mecklenburg-Vorpommern weit unterhalb des Bundesschnitts (minus 30 Prozent). Die Impfrate müsse weiter gesteigert werden, appellierte die DAK.
„Weil die Rate der Erstimpfungen immer noch niedriger als vor der Pandemie ist, brauchen wir eine weitere Aufklärung über die Vorteile der Krebsvorsorge“, sagte DAK-Landeschefin Sabine Hansen. Ab 1. April übernehme die Krankenkasse deshalb die Kosten für eine HPV-Impfberatung in Arztpraxen, um über die Vorteile einer Impfung zu informieren. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine HPV-Erstimpfung bei Kindern ab einem Alter von neun Jahren. Eine Impfung sollte idealerweise vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.
Laut DAK erhielten 2023 in MV rund sechs Prozent mehr Neunjährige eine erste HPV-Impfung als im Vorjahr – weit weniger als im Bundesdurchschnitt (plus 21 Prozent). In der Altersklasse der 9- bis 14-Jährigen stehe ein Plus von 24 Prozent, so die Krankenkasse.
Die HPV-Impfung erfolgt je nach Alter mit zwei oder drei Impfdosen. Die Viren werden sexuell übertragen und können Gebärmutterhalskrebs sowie Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen, hieß es. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 6.250 Frauen an HPV-bedingtem Krebs. Mit Blick auf Männer spricht das Robert Koch-Institut von 2.900 Männern, die pro Jahr in Deutschland an einem HPV-bedingten Tumor erkranken.